Den Begriff Echtzeitmessung hört man meist im Radio beim Verkehrsfunk, wenn mitgeteilt wird, wie viel Zeit man wegen einer Verkehrsbehinderung verliert. Was diese Echtzeitmessung genau ist, erklärt der Radiomoderator nicht. Aber was steckt nun hinter diesem Begriff?
Schauen wir uns zunächst an, was man unter Echtzeit versteht: Die Echtzeit wird auch als „Real Time“ bezeichnet und ist die Fähigkeit eines Systems, eine bestimmte Aufgabe unter allen Bedingungen innerhalb einer definierten Zeitspanne zu erledigen. Harte Echtzeit (Hard Real-Time) bedeutet, dass in 100% aller Fälle die zeitlichen Vorgaben eingehalten werden müssen. Bei der Weichen Echtzeit (Soft Real-Time) müssen nicht in 100% aller Fälle die zeitlichen Vorgaben eingehalten werden. Echtzeit bedeutet also, dass die maximale Zeit, die benötigt wird, bis auf ein Ereignis reagiert wird, genau bestimmt werden kann.
Die Einsatzgebiete der Echtzeitmessung selbst sind sehr vielfältig: Ob im Sport, in der Medizin, der Forschung, im Maschinenbau oder gar in der Weltraumforschung – Echtzeitmessung spielt eine bedeutende Rolle in vielen Bereichen unseres Lebens. So kann beispielsweise ein Weltraumforscher nur mit Hilfe der Echtzeitmessung einen erdnahen Asteroiden lokalisieren oder dessen Laufbahn und Geschwindigkeit berechnen. Programmierer können in der Robotik sowie in der Motorsteuerung mit ausgeklügelten Echtzeit-Systemen bestimmte Abläufe laufen lassen, die auf Zeitintervalle von Hundertstel-Milli-Sekunden herabgebrochen werden können.
Ohne Echtzeitmessung würden wir also nicht nur für ungewisse Zeit und ohne Vorwarnung im Stau stehen – nein ohne Echtzeitmessung würde auch unser Motor stottern und unser Navigationsgerät gar keine Daten zur Wunschdestination liefern. Richtig spannend, was sich hinter dieser Echtzeitmessung alles verbirgt und wo die Echtzeitmessung tatsächlich eingesetzt wird.