Im Zuge der Nachhaltigkeitsgedanken und der Sorge um Abhängigkeiten von Erdölprodukten wird Karton zum Verpackungsmaterial Nummer 1. Immerhin kann Karton mit eigenen Rohstoffen einfach regional hergestellt werden und wenn man Wert darauf legt, entfallen lange Transportwege und Rohstoffe aus ungeklärter Herkunft.
Doch woraus besteht dieses Verpackungsmaterial eigentlich genau? Und wie werden Verpackungen aus Karton eigentlich hergestellt? Wir beantworten alle Fragen!
Karton, Pappe und Papier
Zur Begriffsdefinition: Zwischen Papier und Pappe wird ganz einfach unterschieden. Es geht nämlich um die flächenbezogen unterschiedliche Masse dieser Materialien, sprich, dem Gewicht in Gramm pro Quadratmeter. Laut DIN spricht man bei Flächengewichten bis 220 g/qm von Papier, bei höheren Gewichten von Pappe. Der Begriff Karton beschreibt Materialien zwischen 180 und 600 g/qm und umfasst sowohl Papiere als auch Pappen (vgl. https://www.marenthomsen.de/materialien/)
Karton wird ähnlich wie Papier hergestellt, und zwar aus Zellstoff und Altpapier. Karton besteht aus mehreren Lagen, die die Festigkeit dieses Verpackungsmaterials garantieren. Im Herstellungsprozess wird zuerst der Zellstoff in seine Fasern zerlegt und zu einem Brei zermahlen. Dieser wird mit Brei aus Altpapier vermischt. Der Anteil an Altpapier muss genau definiert werden, da dieses eine andere Faserlänge mitbringt als Zellstoff. Die Festigkeit des Endproduktes ist davon abhängig.
Der fertig vermischte Brei wird in einer Kartonmaschine gewalzen und getrocknet, dazu sind Wasser und Chemikalien notwendig. Ein Großteil der Chemikalien dient zum Bleichen des Materials. Wer also etwas für die Umwelt tun möchte, achtet darauf – denn es gibt auch ungebleichte Papiere und Kartons.
Bedenkt man, wieviel Wasser für die Papierherstellung notwendig ist, so weiß man auch, wie wichtig es ist, auf regionale Produkte zu achten – aus Gegenden, in denen genügend Wasser zur Verfügung steht.
Mehr zum Wasserverbrauch bei der Kartonherstellung.
Nachhaltiger Werkstoff Karton
Nichtsdestotrotz zählt Karton zu den nachhaltigen Werkstoffen, da er aus Holz hergestellt wird. Und dies ist wiederum ein CO2-neutraler Werkstoff. Die Umwelt wird bei Holzprodukten dann nachhaltig geschont, wenn das Holz aus Gebieten kommt, in denen auch wiederaufgeforstet wird. Das bescheinigen Waldzertifizierungen, die bestätigen, dass ein Holzprodukt aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern stammt. Außerdem kann man Papier, Pappe und Karton nach ihrem Einsatz sehr gut recyceln.
Wichtig ist also, darauf zu achten, dass
* Papierprodukte möglichst regional erzeugt werden und somit die Nachhaltigkeit garantiert ist
* Man selbst auf den Recyclingprozess achtet
In diesem Sinne finden wir Karton so richtig cool!