Kesseldruckimprägnierung galt einige Zeit als DIE Innovation, um die Lebensdauer von Holz zu verlängern. „KDI“, so die Bezeichnung für kesseldruckimprägnierte Hölzer. Vor allem beim Einsatz im Garten, also für Gartenmöbel, Holzhütten oder Klettergerüste für Kinder, ist dieses Verfahren immer noch im Einsatz, mittlerweile aber umstritten. Warum das so ist, erklären wir hier.
Schutz gegen Insekten und Pilze
Für das als „Kesseldruckimprägnierung“ genannte Verfahren gibt es verschiedenste Varianten, die aber alle auf dem gleichen Prinzip beruhen. In einem Vakuum wird die Feuchtigkeit aus dem Holz gepresst und durch Kupfersalzlösungen ersetzt. Dadurch ist das behandelte Holz nach einer bestimmten Einwirkzeit sowohl gegen Insekten wie auch gegen Pilzbefall geschützt. Dieses Verfahren klingt grundsätzlich gut, viele Menschen glauben aber, dass solcherlei behandeltes Holz danach nicht mehr behandelt werden muss. Das stimmt aber nicht, denn auch kesseldruckimprägniertes Holz muss gegen Sonne und Nässe behandelt werden, um der Witterung optimal standhalten zu können.
Der als Vorteil wahrgenommene Fakt ist also schlicht ein Traum, man erspart sich die Zeit und Mühe des Streichens nicht. Möchte man kesseldruckimprägniertes Holz streichen, funktioniert dies auch nur mit gut deckenden Farben, da die Imprägnierung eine bestimmte Färbung mitbringt. Feine Lasuren sind da nicht das Richtige.
Ist kesseldruckimprägniertes Holz giftig?
Grundsätzlich kann man kesseldruckimprägniertes Holz nicht als „giftig“ bezeichnen, solange es in Verwendung ist. Es muss aber beachtet werden, dass einige der bei diesem Verfahren eingesetzten Stoffe Allergien auslösen können. Was wirklich problematisch ist, ist das Entsorgen von Holz, das kesseldruckimprägniert ist, denn es muss als Sondermüll entsorgt werden!
So betrachtet gibt es vor allem für Spielgeräte wie einen Spielturm oder Kletterturm einige „Yes“, wenn es um den Verzicht auf kesseldruckimprägniertes Holz geht:
- Unbehandeltes Holz kann beliebig gestrichen werden, auch mit feinen Lasuren.
- Keine Sorge, wenn kleine Kinder sich am Spielturm gütlich tun. Wer seine Spielgeräte mit umwelt- und kinderfreundlichen Holzschutzmitteln behandelt, muss sich nicht sorgen, wenn der Kindermund mal Holz kostet.
- Wenn der Spielturm ausgedient hat oder einzelne Teile ersetzt werden müssen, besteht keine Diskussion, wohin mit dem Sondermüll.
Vielen herzlichen Dank dem Spielturm Hersteller Isidor für Wissen und Bilder!