Letztens beim Skifahren wurde mir wieder einmal der Unterschied zwischen natürlichem Schnee und Kunstschnee bewusst: der Kunstschnee ist immer wesentlich härter, glatter und auch schwieriger zu befahren. Ich fragte mich, warum dieser Kunstschnee so anders ist und wie er eigentlich erzeugt wird?
Die Eigenschaften von Schnee hängen maßgeblich von den Schneekristallen ab, deren Form durch die meteorologischen Umweltbedingungen während der Kristallisation bestimmt werden. Außerdem spielen die Temperatur und der Flüssigkeitsgehalt sowohl bei natürlichem als auch bei technisch hergestelltem Schnee eine Rolle. Kunstschnee unterscheidet sich im Vergleich zum Naturschnee vor allem durch einen geringeren Wasserdampf-Übersättigungsgrad, der ihn wesentlich härter macht und länger gegen wärmere Temperaturen ankämpfen lässt. Kunstschnee wird dabei mit Schneekanonen, Beschneiern oder Schneeerzeugern mit Hilfe von zugelieferten Wasser über einen Luftstrom erzeugt.
Sämtliche Verfahren, die es in der Kunstschneeerzeugung gibt, ahmen dabei die natürliche Entstehung von Schnee nach: Durch feine Düsen werden kleine Wassertropfen in den technischen Luftstrom geschleust, kristallisieren dabei langsam und können gleichzeitig die charakteristische Form eines Schneekristalls annehmen. Außer dem Wasser und dem Luftstrom sind ein paar weitere Komponenten bei dieser Technik im Spiel, denn ohne Wasserspeicher, Pumpen, Kompressoren und diverse Leitungen kann eine Schneekanone alleine nicht viel verrichten.
Das Grundprinzip der künstlichen Beschneiung wurde Ende der 1940er durch Zufall in Kanada entdeckt. Ein Forscherteam wollte eigentlich die Vereisung von Düsentriebwerken untersuchen und sprühte dafür Wasser in einen Windkanal. Der dadurch unerwünscht entstandene Schnee ließ sogleich die Idee zur ersten Druckluftschneekanone entstehen, die 1950 von Amerikanern entwickelt wurde. Mittlerweile gibt es die unterschiedlichsten Konstruktionen wie etwa die Eiskanone, die Druckluft- und Propellerkanone, sogenannte Schneelanzen oder auch Vakuum-Schneeerzeuger. Eine wirklich coole Technik, die angesichts der weltweiten Klimaveränderungen auch in Zukunft vielerorts Anwendung finden wird und die für viele weitere spannende Innovationen sorgen wird. (Infos zum Thema vgl. Wikipedia).